Pferdegestütztes Coaching ist eine Form von Beratung und Prozessbegleitung, bei der Pferde als Medium eingesetzt werden. Im Mittelpunkt steht dabei Ihr Anliegen und Auftrag. Das Pferd nimmt lediglich die Vermittlerrolle ein und dient als Feedback-Geber.

Was bedeutet das konkret?

Im Pferdegestützten Coaching werden Elemente aus der sogenannten „Bodenarbeit mit Pferden“ mit Anliegen und Themen aus der Arbeits- und Alltagswelt des Coachee kombiniert. Der Coachee tritt dabei in Interaktion mit dem Pferd und führt praktische Übungen durch. Die Erfahrungen und das Erleben werden dann im Anschluss zum Gegenstand der Reflexion. Ziel ist die Bearbeitung, aber besonders der Transfer in die berufliche Praxis: Was von dem, was ich mit dem Pferd in Resonanz erlebt und erfahren habe, kann oder muss ich verändern, um den beruflichen Anforderungen anders bzw. besser begegnen zu können?

Pferdegestütztes Coaching - die Methode
Die schönen Pferdefotos auf meiner Website stammen von der Tierfotografin Jessica Kreit

Warum Pferde?

Pferde sind wahre „Kommunikationsmeister“. Sie reagieren außerordentlich feinfühlig auf die sogenannten nonverbalen bzw. analogen Anteile in der Kommunikation ihres Gegenübers. Will man etwas über sich bzw. sein Leitungs- und Kommunikationsverhalten erfahren, geben Pferde einem eine direkte und ungefilterte Antwort darauf. Und zwar einfach deshalb, weil Pferde als Herden- und Fluchttiere darauf angewiesen sind, ihr Gegenüber einzuschätzen.

Als Herdentiere orientieren sie sich dabei am jeweils ranghöheren Tier. Die Beantwortung der Frage „Führst du oder führe ich?“ ist aus evolutionsbiologischer Perspektive für ein Pferd überlebenswichtig. Die Anfrage nach Leitung und die ausgeprägte Sozialstruktur mit einer klaren Rangordnung innerhalb einer Pferdeherde bedeutet dabei allerdings nicht, dass Pferde sich der „höheren Macht“ einfach unterordnen. Die Grundlage für die Akzeptanz der Leittieres besteht aus Vertrauen. Und dieses Vertrauen ist die Grundlage, dem Leittier zu folgen.

Nicht nur für Pferdeliebhaber

Sie sind kein ausgesprochener Pferdenarr? Das macht überhaupt nichts. Denn Sie wollen ja nicht reiten lernen, sondern etwas über Ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung erfahren. Und zwar nicht, indem Sie Ihren Angestellten fragen, wie der Sie so findet. Sondern indem Sie über das Medium Pferd eine Resonanz erleben. Unmittelbar und direkt.

Pferde interessiert es dabei nicht, ob Sie als Vorstandschef in einem großen Konzern arbeiten, Abteilungsleiter in mittlerer Führungsebene sind oder als Lehrerin jeden Tag vor der Klasse stehen. Aber sie fragen an: Bist Du Feind oder Freund? Kann ich Dir vertrauen, weil Du sicher und klar im Auftreten bist? Oder sind Deine Signale nicht eindeutig zu dechiffrieren? Wenn das Pferd Sie nicht „versteht“, dann besinnt es sich auf sich selbst.

Und dann gibt es noch diesen einen, nicht ganz unwesentlichen Aspekt: Pferde sind den Menschen körperlich überlegen. Immer. Und trotzdem nutzen sie diese Kraft und Stärke nicht aus, sondern sind (sofern sie nicht sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht haben) grundsätzlich zur Kooperation bereit. Nix von wegen „Recht des Stärkeren“. Beeindruckend, finde ich.